Momo – ein verdienter Neuanfang

Wenn man Momo heute sieht kann man sich garnicht vorstellen, dass sie und der verwilderte Fundhund von Mitte Oktober 2022 ein und der selbe Vierbeiner sind.

Heute ist die kleine lockige Mischlingsdame aufgeschlossen und entdeckungsfreudig. Momo ist ca 5 Jahre alt, kastriert und könnte gut ein Pudelmischling sein. Sie liebt ihre Bezugspersonen und freut sich mit allem was sie hat wenn sie auch nur ihren Geruch wittert.
Bei Streicheleinheiten klettert Momo gerne bis auf den Schoß, denn sie liebt Kontakt und Nähe zu ihren Menschen. Dabei ist sie manchmal sehr aufgeregt, woran sich aber arbeiten lässt. Die Hundedame hat wahrscheinlich nie Ruhe und Geduld im Zusammenhang mit Menschen kennengelernt.

Das zeigt sich auch unterwegs, denn man könnte meinen sie wusste nicht, dass sie vom anderen Ende der Leine auch profitieren kann. Sie läuft zügig vorweg und schnuppert was das Zeug hält.
In Hundebegegnungen zeigt sie sich ebenso selbstbewusst und macht die Reaktion von ihrem Gegenüber abhängig. Von ihren Gassigängern lässt sich die schwarze Hündin jedoch immer besser weiter mitnehmen und ist meist froh wenn sie unangenehmen Artgenossen ausweichen darf.
Legt man Pausen ein ist sie zunächst Unruhig und versucht sich abzulenken, nutzt aber schließlich die Ruhe und legt sich ab.
All das deutet daraufhin, dass sie erst hier im Tierheim Menschen kennengelernt hat die ihr nur Gutes wollen und in ihrem Verhalten beständig sind.
In ihrem Innenbereich, den sie schön sauber hält, liegt sie am liebsten an der Heizung in ihren kuscheligen Körbchen und wird nur unruhig wenn Fremde in der Nähe sind.

Dass Momo so eine tolle und zugewandte Hündin sein kann, konnte am Anfang niemand ahnen!

Rückblick zum Herbst 2022:
Mitten in der Nacht wurde Momo ins Tierheim gebracht und als wir das verwilderte Fellknäul morgens zum ersten Mal bei Tageslicht sehen konnten war sofort klar: das wird nicht leicht!
Sie war so verfilzt, dass man nicht sehen konnte in welchem Ernährungs- oder Gesundheitszustand sie war. Was die Einschätzung zusätzlich erschwerte war ihr Verhalten, denn Momo verteidigte sich und ihren Bereich äußerst überzeugend. Sie hatte so panische Angst vor Menschen, dass an eine normale Untersuchung nicht zu denken war. Deswegen musste die umfangreiche tierärztliche Untersuchung inkl. Fellpflege in Narkose erfolgen.

Was sich dort offenbarte erklärte ihr abwehrendes Verhalten: Momo hatte starke Schmerzen.
Nach dem entfernen des verfilzten Fells und der Grannen in der Haut, der wegen einer Gebärmutterentzündung notwenigen Kastration, Behandlung der entzündeten Augen und Ohren und der Zahnsanierung, musste sich die kleine Maus sich erstmal wieder erholen.
Zum Glück ging ihre Genesung erstaunlich schnell voran und auch in ihrem Verhalten machte sie bei jeder Begegnung Fortschritte.
Spaziergänge, Kontakttraining und viel Ruhe im Umgang mit ihr sorgten dafür, dass Momo wieder Vertrauen in den Menschen gefunden hat. Innerhalb von 2 Monaten wurde aus dem panischen Zottel im Verteidigungsmodus eine wunderschöne und gesunde Hündin, welche freudig Spazieren geht und jeden Tag mehr Menschen in ihr Herz schließt.

Jetzt wünschen wir uns für Momo nichts mehr als ein liebevolles Zuhause in dem sie ihre tolle Entwicklung fortführen kann.
Wegen ihrer Vorgeschichte sollten ihre zukünftigen Halter Übung im Umgang mit Hunden haben. Toll wäre Erfahrung mit Angsthunden, denn obwohl sie keine Probleme mit Umweltreizen und Alltagssituationen hat sind alle Ebenen von menschlicher Berührung für sie Neuland. Fell- und Körperpflege muss weiterhin sensibel geübt werden und auch an ihre Unruhe sollte noch gearbeitet werden.
Sie ist sehr intelligent und macht wahnsinnig schnell Fortschritte, was einem das Training erleichtert.
Außerdem sollte ihr Zuhause eher ruhig und entspannt sein. Häufig wechselnder Besuch und fehlende Routine könnten sie überfordern und in alte Muster fallen lassen. Deshalb würden wir auch von dem Zusammenleben mit Kindern absehen.
Da sie Fremde schon am Klang des Schrittes und am Geruch erkennt ist ein Mehrparteienhaus nicht ideal.
Und auch wenn Momo andere Hunde mag ist sie ein typischer Einzelhund. Ob sie mit Katzen zurecht kommt ist nicht bekannt.

Wenn Sie sich für Momo interessieren, senden Sie uns bitte per ausreichend frankierter Post oder E-Mail einen ausgefüllten Interessentenfragebogen, der auf unserer Homepage (Startseite) als Download bereitsteht.

Danach nimmt eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter unseres Tierheims Kontakt mit Ihnen auf, um den weiteren Ablauf zu besprechen.

(Stand: 28.12.2022 / AS)

Meine Paten sind: