Tierfreunde, die unsere Fundtierseite regelmäßig besuchen, werden sicherlich festgestellt haben, dass wir gerade in den letzten Wochen und Monaten extrem viele Fundtiere in unserem Tierheim aufgenommen haben und täglich kommen neue hinzu. In der Mehrzahl handelt es sich um Katzen, von ihnen ein großer Teil verunfallt, verletzt oder mit auffälligen Krankheitssymptomen. Dann heißt es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, schnell zu handeln und wichtige Entscheidungen zu treffen: Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, muss das Tier direkt in die Tierklinik oder ist es möglich, die Sache hier im Tierheim in den Griff zu bekommen. In immer mehr Fällen muss das Fundtier schnell in die Tierklinik gebracht werden, da hier, auch nachts, die optimale medizinische Erstversorgung und eine umfangreiche Diagnostik gewährleistet werden kann, bis hin zu Notoperationen. Doch leider schaffen es, trotz allem erdenklichen Einsatz, nicht alle unsere Sorgenfellchen.

Einer unserer aktuellen Notfälle ist der kleine Kater Kobold. Passanten hatten gesehen, wie er aus dem Auto geworfen wurde. Die Mitarbeiter der Bereitschaft stellten gleich fest, dass er nicht nur abgemagert und ungepflegt war, sondern eine auffällige Kopfschiefhaltung hatte. Er kam gleich in die Tierklinik. Nach einigen Tagen mit diversen Untersuchungen stand fest, Kobold hat nicht nur eine Kopfschiefhaltung, die wahrscheinlich bleibend ist, sondern auch FIV (Katzen-Aids). Da diese Erkrankung für andere Samtpfoten ansteckend sein kann, ist er nun schon seit Wochen in Einzelunterbringung und wartet sehnsüchtig darauf, endlich ein Zuhause zu finden. Kobold

Auch Fundkatze Chilli (Foto), die Mitte Juli zu uns kam, hatte eine Schiefhaltung des Kopfes, allerdings nicht so extrem wie Kobold. Ihr schiefer Kopf wurde von einer starken, unbehandelten Entzündung des Mittelohrs hervorgerufen. Eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Chilli ist mittlerweile operiert worden und befindet sich schon auf dem Weg der Besserung. Momentan bekommt sie noch Antibiotika. Wenn alles gut geht, wird sie Ende September 2019 geimpft und kann endlich in die Vermittlung.

 

 

 

 

Oranor wurde mitten in der Nacht verletzt auf der Straße aufgefunden und kam gleich in die Tierklinik. Sein linkes Hinterbein hatte eine offene Fraktur, wahrscheinlich durch einen Autounfall hervorgerufen. Die Verletzung war so schwer, dass das Bein nicht mehr zu retten war und amputiert werden musste. Oranor 

Sybille (links), Roxy (Mitte) und Jackson (rechts) müssen noch warten, bis sie so weit genesen und fit sind, dass sie in die Vermittlung können. Sybille hatte bei Auffindung einen Beckenbruch und Roxy kam mit einer Oberschenkelfraktur zu uns, beide mussten operiert werden. Bei Jackson wurde, wahrscheinlich durch einen früheren Unfall, ein schlecht verheilter Bruch diagnostiziert. Bei ihm war eine Femurkopfresektion notwendig, ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Kopf des Oberschenkelknochens entfernt wird. Alle brauchen momentan Boxenruhe und müssen in einiger Zeit noch zum Kontrollröntgen in die Tierklinik. Sie befinden sich aber schon alle auf dem Weg der Besserung.

Auch bei unseren weiteren Notfällen Mia – inoperable, metastasierte Mammatumore, Diesel – Entfernung des rechten Auges, Tapsi (konnte schon vermittelt werden) – Entfernung des rechten Auges, Nugget – Infektion mit Caliciviren waren aufwendige und kostspielige Untersuchungen und Operationen notwendig. Allein in den letzten zwei Monaten haben sich die Kosten für Untersuchungen und Operationen in der Tierklinik auf weit über 4.000 € belaufen.

Wenn Sie sich an den angefallenen Kosten mit einer Spende beteiligen möchten, bedanken wir uns ganz herzlich und freuen uns sehr. Spenden.

Alle unsere aktuellen Sorgenfälle suchen jetzt oder nach ihrer Genesung ein liebevolles Zuhause bei Menschen, denen das ein oder andere Handicap nichts ausmacht.

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(Stand: 17.09.2019 / BM)