Am 25.04.2021 mussten wir uns von Astor verabschieden.
Jeder Abschied ist traurig und schwer, aber bei Astor ist er besonders traurig, da er mit seinen fünf Jahren noch weit von dem Alter entfernt war, in dem damit zu rechnen ist. Bei ihm wurde eine sogenannte Kleinhirnatrophie diagnostiziert – eine nicht heilbare, genetisch bedingte neurologische Erkrankung. Diese Krankheit zeigt sich vor allem durch Gleichgewichtsstörungen und motorische Ausfälle. Viele Hunde kommen damit über einen langen Zeitraum gut zurecht, so wie auch Astor zuerst. In den letzten Tagen hatte sich sein Zustand allerdings deutlich verschlechtert und am Sonntag innerhalb von wenigen Stunden so dramatisch, dass wir ihn nur noch erlösen konnten.
Vor rund dreieinhalb Jahren kam er zu uns ins Tierheim, da seine Halter die für die Rasse erforderlichen Auflagen nicht erfüllt haben. In dieser Zeit hat Astor sich, insbesondere im letzten Jahr, sehr gut entwickelt. Seine Gassigänger, die ihn von Anfang an begleiteten, haben intensiv mit ihm trainiert und regelmäßig am Training einer Hundeschule teilgenommen. Deswegen hatten wir gehofft, ihn nun doch endlich in ein neues Zuhause vermitteln zu können … leider hat sich diese Hoffnung nicht mehr erfüllt.
Astor war ein wilder Feger, den man des Öfteren bremsen musste, da er sich insbesondere bei Quietschies und Co. mitunter sehr hochgeputscht hat. Während der warmen Jahreszeit stand das tägliche Planschen im Tierheimpool auf Platz 1 seiner To-do-Liste und man sah ihm an, wieviel Spaß ihm das machte. Trotz seiner stürmischen Art war er beim Spaziergang ein ruhiger und entspannter Begleiter. Auch die anschließenden Kuscheleinheiten mit seinen Spaziergängern, die oft noch sehr lange mit Astor zusammen auf einer Decke saßen und sich anschließend mit einem Leckerchen von ihm verabschiedet haben, hat er ausgiebig genossen. Am Ende waren es auch diese Menschen, die ihn auf seinem letzten Weg begleitet haben. Hierfür sind wir sehr dankbar. In den Herzen seiner Bezugspersonen und der Tierheimmitarbeiter wird Astor für immer seinen Platz haben.
Komm gut drüben an, Astor.