Josef lief herrenlos in den Ruhrwiesen herum und kam so Mitte November 2019 als Fundtier zu uns.

Bei dem kleinen Rüden handelt es sich um einen älteren Yorkshire Terrier, von etwa 14-15 Jahren. Er verhielt sich die ersten Tage recht ängstlich und unsicher, weshalb sich Untersuchungen beim Tierarzt schwierig gestalteten. Das Ergebnis der Eingangsuntersuchung war erschreckend. Josef war untergewichtig, hochgradig verfloht und hatte zu lange Krallen. Das Fell wies teilweise kahle Stellen auf. Seine Augen sind trüb, wir vermuten, dass er taub ist, dazu kommt hochgradiger Zahnstein und einige Zähne fehlen. Alles was behandelbar ist, wird seitdem tierärztlich versorgt. Im Januar wurde eine Zahnsanierung gemacht, Die Zähne, die er noch hatte, wurden alle gezogen. Eine Herzultraschalluntersuchung wurde gemacht und eine minimale Mittelklappeninsuffizienz diagnostiziert, die noch nicht behandlungsbedürftig ist. Regelmäßigen Kontrolluntersuchungen werden nötig sein. Bei der letzten Blutuntersuchung wurde ein erhöhter Leberwert entdeckt. Mitte März ist die nächste Kontrolluntersuchung und bestätigt sich der Wert, wird Josef wohl dauerhaft Medikamente zur Unterstützung der Leber brauchen.

Josef war einige Wochen zum Probeschlafen, da er den vorhandenen Katzen ständig bellend hinterher lief, vielleicht nur zur Kontaktaufnahme, die Katzen wiederum das Zusammenleben mit Hunden nicht kannten und gestresst waren, kam er zurück. Vom Probeschlafen wissen wir, dass der kleine Rüde nicht stubenrein ist, eine geflieste Wohnung, am besten mit Zugang zu einem Garten wäre ideal. Er benötigt viel Körperkontakt und schläft gerne im Arm. Er ist verschmust, lässt sich aber nicht gerne überall anfassen. Wahrscheinlich durch die Taubheit wirkt Josef häufig so, als lebe er in seiner eigenen Welt. Er geht an lockerer Leine spazieren, benötigt aber keine großen Gassirunden mehr. Andere Hunde werden zwar erst verbellt, nach kurzer Zeit dann aber akzeptiert. Da die Sehfähigkeit nicht mehr so gut ist, muss auf Stolperstellen geachtet werden. Die Nase funktioniert aber noch tadellos und auf Leckerchen spricht er gut an. Für Josef suchen wir ein „Gnadenplätzchen“ bei Hundefreunden, die unserem Senior noch eine schöne Zeit bereiten, in einem ruhigen, stressfreien Haushalt. Wenn die Chemie stimmt, könnte er auch zu einem schon vorhandenen Hund vermittelt werden.

Erscheinungsbild:

  • kleiner Hund
  • alter Hund
  • kranker Hund, mit mehreren handicaps

Verhaltensweisen:

  • unkompliziertes Wesen
  • lieb und freundlich
  • verschmust, lässt sich aber nicht gerne überall anfassen
  • hört kaum noch und sieht schlecht
  • geht noch gerne kleine Runden spazieren
  • scheint verträglich zu sein
  • nicht stubenrein

Haltung:

  • ruhiges, stressfreies Zuhause
  • da nicht stubenrein, wären geflieste Räumlichkeiten ideal
  • kann zu engagierten Hundeanfängern
  • gerne Zweithund, wenn die Chemie stimmt

(Stand: 29.02.2020 / BM)

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