Harro – Unser Pechvogel
Seine Geschichte
Harro hat den schlechtesten Start, den man als Tierheimhund haben kann. Kaum dem Welpenalter entwachsen, kam er zu uns in die sogenannte „Tollwutquarantäne“. Das bedeutet, dass ein Hund, der ohne gültigen Impfstatus aus dem Ausland eingeführt wurde, für einige Wochen bei uns auf die Isolierstation muss. Also war erstmal kein Kontakt zu Artgenossen und nur sehr eingeschränkter Kontakt zu Menschen erlaubt. Für den hochsensiblen und sowieso schon misstrauischen Harro ein wahres Worst-Case-Szenario. Aus kleinen Baustellen wurden große und durch ritualisiertes Verhalten festigten sich einige Probleme. Doch nach einigem Auf und Ab schien Harros Glück gekommen: Er durfte endlich in sein eigenes Zuhause ziehen. Doch nach wenigen Monaten der Schock, seine neue Besitzerin wurde schwer krank und konnte seine Versorgung nicht mehr gewährleisten. Er kam zurück zu uns. Aber neues Spiel, neues Glück, dachten wir uns und kurz vor Weihnachten war es wieder so weit. Er zog bei einer engagierten Frau ein, die viel mit ihm trainierte, und hatte sogar eine vierbeinige Freundin an seiner Seite. Doch auch hier machte uns jemand einen Strich durch die Rechnung. In diesem Fall die Katze des Hauses, die leider sehr panisch auf Harro reagierte (der zugegebenemaßen auch nicht übermäßig freundlich war) und so ein Zusammenleben unmöglich machte.
Seine Gegenwart
Doch auch wenn Harros Vergangenheit traurig ist, Mitleid hilft ihm nicht weiter. Harro ist definitiv ein Hund mit Charakter, der ernstgenommen werden will. Für viele Situationen hat er leider für sich entschieden, dass „Angriff die beste Verteidigung“ ist, deshalb ist in einigen Situationen das Tragen eines Maulkorbes vonnöten. Den findet er allerdings momentan immer noch sehr doof, deswegen findet ein stetiges Maulkorbtraining statt. Bei vertrauten Personen zeigt er sich sehr anhänglich, verschmust und tollt gerne herum, bei Fremden möchte er lieber selber entscheiden, ob er gestreichelt werden will oder nicht. In seinem Zwischenzuhause hat sich gezeigt, dass Harro wirklich sehr gelehrig ist und sich immer bemüht im Training alles richtig zu machen. Selbst bei seiner großen Baustelle, der Futter-/Ressourcenaggression, hat er Fortschritte gezeigt. Mit anderen Hunden zeigt er sich verträglich, manchmal ist er allerdings etwas unsicher. Das Zusammenleben mit der vorhandenen Hündin hat sehr gut funktioniert. Draußen an der Leine wartet auch noch einiges an Training auf ihn, da neigt er nämlich sehr zum lautstarken Pöbeln.
Seine Zukunft
Wir suchen für Harro problemhundeerfahrene Menschen, die ihn trotz seiner Größe ernstnehmen und bereit sind mit ihm weiter zu trainieren. Sein neues Zuhause sollte ein ruhiges Wohnumfeld haben, ohne Kinder im Haus. Die Vergesellschaftung mit einem anderen Hund kann gerne ausprobiert werden. Seine neuen Besitzer sollten den Besuch einer Hundeschule in Erwägung ziehen und auch Spaß daran haben Harro körperlich auszulasten. Wir sind uns sicher, dass Harro sich Zuhause zu einem tollen Lebensbegleiter entwickeln wird.
Erscheinungsbild:
- kleiner Hund
- junger Hund
Verhaltensweisen:
- unsicher in unbekannten Situationen und gegenüber fremden Personen
- lässt sich nicht gerne von Fremden anfassen
- kann die Zähne einsetzen, wenn er sich bedrängt fühlt oder etwas nicht will
- ist Vertrautheit da, verschmust und anhänglich
- sehr quirlig und temperamentvoll
- lauffreudig und aktiv
- aufgeweckt und lernfreudig
- noch recht unerzogen, muss noch viel lernen
- verträglich nach Sympathie
- stubenrein
Haltung:
- zu verantwortungsvollen, hundeerfahrenen Leuten
- braucht klare, konsequente Führung
- nicht zu Kindern
- kann einige Zeit alleine bleiben
Wenn Sie sich für dieses Tier interessieren, schicken Sie uns bitte per ausreichend frankierter Post oder E-Mail einen ausgefüllten Interessentenfragebogen, der auf unserer Homepage (Startseite) als Download bereitsteht. Danach nimmt eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter unseres Tierheims Kontakt mit Ihnen auf, um den weiteren Ablauf zu besprechen.
(Stand: 20.01.2021 / LH/AS)
Meine Paten sind:
Gerrits, Claudia