Um die Geschichte des Osterhasen ranken sich zahlreiche Theorien und Vermutungen.
Zum einen gelten Hase und Ei beide als Sinnbilder der Fruchtbarkeit und Lebensfülle. Dass der Hase die Eier färbt und versteckt, geht vermutlich auf seine Fruchtbarkeit und sein Paarungsverhalten zurück: Häsinnen können mehrfach im Jahr trächtig werden, mit einem Wurf bis zu fünf Junge zur Welt bringen und die ersten Hasenjungen im Jahr kommen in der Regel um die Osterzeit. Auch das Verhalten von freilebenden Hasen wurde früher als Ostereierlieferung interpretiert: In freier Wildbahn hocken Hasen oft unbeweglich auf einer Stelle und hoppeln bei Gefahr rasch weg. Die Stelle, auf der sie gehockt haben, wurde früher als Ablageplatz für Ostereier gedacht.
Der Osterhase, der bunte Eier versteckt, ist wahrscheinlich ein protestantischer Brauch, der sich in bürgerlichen Kreisen etwa im 18. Jahrhundert etabliert hat.
Der Osterhase wird allerdings auch schon früher erwähnt: um 1682. Der Heidelberger Arzt Johannes Richier beschreibt in seiner Dissertation den Spaß, den Jungen beim Eiersuchen in den Gärten und Parks hatten. Er schreibt, dass „…der Osterhase solche Eier lege und in den Gärten im Grase verstecke, damit sie von den Knaben umso eifriger gesucht würden, …“.
Doch nicht nur der Osterhase war für Färben und Verstecken der Eier zuständig, in Tirol legte die Osterhenne die Eier, in Schleswig-Holstein, Westfalen, Niedersachen und Bayern kamen Fuchs oder Osterhahn, in der Schweiz der Kuckuck und in Thüringen sogar der Storch. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich jedoch eindeutig der Hase als österliches Symboltier durchgesetzt
Die Verbindung von Hase und Ei geht aber auch auf die Vermutung zurück, dass am Gründonnerstag die Bauern den Bodenzins an ihre Grundherren zahlen mussten und das oft in Form von Naturalien taten: Eier und Hasen.