Den meisten Tierfreunden ist die Arbeit der ehrenamtlichen Spaziergänger im Tierheim bekannt. Sie kommen, damit die Tierheimhunde ihren täglichen Spaziergang haben, man schmust und spielt mit den Vierbeinern und arbeitet an ihrer Erziehung. Aber auch die Katzenstreichler sind aus unserem Tierheim nicht mehr wegzudenken. Erfüllen sie doch viele wichtige Aufgaben, zu denen die Mitarbeiter auf Grund ihrer eng getakteten Arbeitsabläufe leider kaum Zeit haben. So brauchen Katzenbabys und junge Katzen viel Zuwendung und Aufmerksamkeit. Ihnen muss alles Fremde vertraut werden, damit aus ihnen ausgeglichene und entspannte „familientaugliche“ Samtpfoten werden. Hier kann sich der Katzenstreichler ausgiebig mit Katzenspielzeug, Leckerchen und vor allem mit Kuscheln einbringen und so einiges erreichen.

Aber auch die ausgewachsenen Tierheimkatzen brauchen die Katzenstreichler. In der Regel kommt die Katze nach der Quarantänezeit in eines der Katzenhäuser und ist erst einmal gestresst. Gerade noch in Einzelunterbringung, wird sie hier mit einer größeren Gruppe von fremden Artgenossen konfrontiert und flüchtet nicht selten ins nächstgelegene Versteck. Hier kommt der Katzenstreichler zum Einsatz, der sich mit der verschüchterten Samtpfote beschäftigt. Mithilfe von Spielzeug oder Leckerchen versucht er, Kontakt zur Katze aufzunehmen ohne sie zu bedrängen, die Hand bereit zum Streicheln, wenn die sie es zulässt. Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen sollte der Katzenfreund im Tierheim mitbringen. Bei den meisten Katzen ändert sich das Verhalten in kurzer Zeit und sie kehren in die „Normalität“ zurück. Bei wirklich scheuen, sehr ängstlichen oder verwilderten Katzen dauert es schon einiges länger. Dann ist es eine besondere Freude, wenn die Katze beginnt, Vertrauen aufzubauen und trotz Scheu anfängt zu schnurren, wenn man in der Nähe ist und sie anspricht. Der Einsatz der Katzenstreichler versüßt den Stubentigern nicht nur den Aufenthalt im Tierheim, sondern bereitet sie auch auf ihre Vermittlung vor. Gerade schwierigere Fellnasen erhalten dadurch erst eine echte Vermittlungschance.

 

Der Ablauf, um in unserem Tierheim Katzenstreichler zu werden, sieht folgendermaßen aus:

Man nimmt telefonisch oder persönlich Kontakt zum Tierheimbüro auf, um einen Termin für ein erstes Treffen zu vereinbaren. In der Regel findet dies montags oder donnerstags nach 15 Uhr statt. Hier bekommt der neue Katzenstreichler dann eine kleine Unterweisung von einem Mitarbeiter. Er erfährt, wie er sich in den Katzenhäusern zu verhalten hat und erhält Informationen zu den Tieren. Im Büro hinterlegt er seine Adressdaten, damit er erreichbar ist, falls aus Krankheitsgründen die Häuser geschlossen sind und er sich nicht umsonst auf den Weg ins Tierheim macht. Vorteilhaft wäre es, wenn Katzenstreichler schon etwas Erfahrung im Umgang mit Katzen haben und ihre Körpersprache deuten können.

(Stand: 07.06.2018 / BM)