Eisbär ist der Sorgenfall der Katzenabteilung.
Da er taub ist, hat Eisbär sicherlich manchmal eine eingeschränkte oder verzögerte Wahrnehmung, Situationen werden von ihm möglicherweise falsch eingeschätzt oder wirken auf ihn bedrohlich. Zudem erschrecken sich gehörlose Katzen leicht, das heißt, seine neuen Besitzer müssen sich in vielerlei Hinsicht auf diese Behinderung einstellen.
Der hübsche Kater ist eine echte Herausforderung, er hat schon einige gescheiterte Vermittlungen hinter sich und in häuslicher Umgebung mehrere Menschen ohne erkennbaren Grund angegriffen und zum Teil für erhebliche Verletzungen gesorgt. Dieses Verhalten konnten wir im Tierheim so extrem noch nicht beobachten, trotzdem wurde er zur Einschätzung einer Katzenverhaltenstherapeutin vorgestellt, die einen Therapieplan für ihn entwickelt hat. Mit einem speziellen Training arbeiten nun Therapeutin, Mitarbeiter und Katzenstreichler daran, das er lernt in „brenzlichen“ Situationen auf Befehle zu reagieren und Rückzugsorte aufzusuchen. Therapiebegleitend bekommt er seitdem Medikamente, mit denen man schon gute Erfahrungen bei der Behandlung aggressiver Katzen gemacht hat. Interessenten sollten über Erfahrung mit problematischen Katzen verfügen sich darüber im Klaren sein, dass sie viel Zeit für die Kennenlernphase im Tierheim einplanen müssen und die aktuellen Therapieschritte schon hier begleiten. Erst wenn eine ausreichende Vertrautheit entstanden und Eisbär für seine neuen Leute gut „lesbar“ geworden ist, kann der Umzug ins neue Zuhause stattfinden. Die Übernehmer bekommen über die Vermittlung hinaus auf jeden Fall die intensive Unterstützung von der Katzenverhaltenstherapeutin, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Eisbär mag andere Katzen und hatte in seinem letzten Zuhause in der Gesellschaft eines Artgenossen gelebt. Generell lief zwischen den beiden alles gut ab, nur manchmal hat sich Eisbär futterneidisch gezeigt. Im Katzenhaus hat sich gezeigt, dass er nicht alle Katzen mag und auch umgekehrt einige Artgenossen auf ihn nicht sehr freundlich reagieren. Bei uns lebt er momentan in Einzelhaltung, hauptsächlich damit das Training optimal gewährleistet ist. Wenn er sich in seinem neuen Zuhause eingelebt hat, könnte eine Zweitkatze dazu kommen, wenn die Chemie stimmt. Der sensible Kater ist lieb, freundlich und verschmust, allerdings auch recht selbstbewusst und eigenwillig. So lässt er sich z. B. nicht gerne auf den Arm nehmen und haut dann auch schon mal zu. Kommen unsere Katzenstreichler, um ihm Gesellschaft zu leisten, freut er sich über den Besuch, schmust und streicht um die Beine. Hat er genug von Körperkontakten und Nähe, legt er sich ab und ist absolut entspannt. Da Eisbär schlau und noch recht verspielt ist, braucht er auf jeden Fall genügend geistige Auslastung. Wir möchten ihn in einen kinderlosen, stressfreien Haushalt vermitteln. Auf jeden Fall zu Leuten mit Katzenerfahrung. Freigang sollte er nicht bekommen. Schön wäre es, wenn er einen ausbruchsicheren Balkon nutzen kann.
Wenn Sie sich für dieses Tier interessieren, schicken Sie uns bitte per ausreichend frankierter Post oder E-Mail einen ausgefüllten Interessentenfragebogen, der auf unserer Homepage (Startseite) als Download bereitsteht. Danach nimmt eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter unseres Tierheims Kontakt mit Ihnen auf, um den weiteren Ablauf zu besprechen.
(Stand: 23.10.2019 / BM)
Meine Paten sind:
Beyer, Silke
Köhrer, Katrin
Willemsen, Marita & Hans-Gerd