Wenn aus Liebe nur noch Stille bleibt

Ich bin Ömmes.

Ein kleiner Kater mit einem gebrochenen Herzen.
Meine Geschichte beginnt draußen – irgendwo zwischen Schmutz, Kälte und Hoffnung.
Ich war nicht allein. Ich hatte zwei Schwestern. Zwei kleine Seelen, die mit mir durch diese große, laute Welt gestolpert sind.
Wir waren ein Team. Wir hatten nur uns – aber das reichte.

Dann kamen Menschen. Sie brachten uns ins Tierheim. Warum? Keine Ahnung.
Auf dem Firmengelände hätten wir das Leben schon gemeistert – irgendwie, zusammen.
Aber die Menschen sahen das anders.

Und dann ging alles ganz schnell.
Wir waren gerade mal sechs Wochen alt.
Noch Kinder.
Noch voller Angst, aber auch voller Nähe.
Und dann … war meine erste Schwester plötzlich nicht mehr da.
Sie starb still. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Ohne Abschied.
Ich habe sie noch angestupst.
Sie war schon kalt.

Das hat uns zerrissen – meine andere Schwester und mich.
Aber wir hielten zusammen. Wir kuschelten, wir weinten stumm.
Wir hatten wenigstens noch einander.

Doch nur eine Woche später, in einer stillen Nacht, ging auch sie.
Sie ist ihrer Schwester gefolgt – als hätte ihr kleines Herz das alles nicht mehr ausgehalten.
Und ich?

Ich bin geblieben.
Allein.

Seitdem ist die Welt still geworden.
Kalt.
Fremd.
Ich verstehe nicht, was passiert ist. Ich verstehe nicht, warum ich allein bin.
Warum ich jeden Morgen aufwache und niemand mehr da ist, der meine Wärme kennt.
Der weiß, wie ich schnurre, wenn ich schlafe.
Der meine Sprache spricht.

Ihr Menschen…
Ich weiß, ihr meint es gut.
Aber ich kann euch nicht trauen.
Nicht jetzt. Vielleicht nie.
Wie soll ich euch glauben, dass ihr nicht schuld seid an meinem Schmerz?

Wenn ihr mir zu nah kommt, fauche ich.
Ich greife auch mal zu.
Nicht, weil ich böse bin.
Sondern, weil ich einfach nicht mehr weiß, wohin mit all dem, was in mir tobt.
Wenn ich weinen könnte, würde ich es tun.

Stattdessen verkrieche ich mich. Ich schlafe zu viel. Ich träume von dem, was war.
Und manchmal wache ich auf und vergesse für einen Moment, dass ich allein bin.
Bis die Stille wieder alles verschluckt.

Ich brauche jemanden. Dringend.
Eine andere junge Katze. In meinem Alter. Eine Seele, die versteht, wie leer es ist, allein zu sein.
Ich brauche einen neuen Anfang. Einen neuen Halt.

Und wenn da draußen ein Mensch ist…
…der nicht erwartet, dass ich heute schon Vertrauen schenke.
…der nicht will, dass ich sofort lieb bin.
…der einfach nur da ist – leise, geduldig, mitfühlend.

Dann könnte es sein, dass ich irgendwann wieder den Mut finde, den Kopf aus meinem Versteck zu stecken.
Vielleicht sogar, mein Herz ein kleines Stück zu öffnen.

Aber nicht jetzt.
Jetzt sitze ich hier –
und warte.

Wenn Sie sich für Ömmes interessieren, senden Sie uns bitte per ausreichend frankierter Post oder E-Mail einen ausgefüllten Interessentenfragebogen, der auf unserer Homepage (Startseite) als Download bereitsteht. Danach nimmt eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter unseres Tierheims Kontakt mit Ihnen auf, um den weiteren Ablauf zu besprechen.

(Stand: 09.09.2025 / LS)